Aus der Urkommende Schlatt

Aus einem "Reisebericht" unseres Kommendator emeritus aus Württemberg:


Vor ein paar Tagen war ich im badischen Teil unseres Bundeslandes BW unterwegs. Das Markgräfler Land liegt ungefähr zwischen Freiburg und der Schweizer Grenze. Mein Weg führte mich vorbei an der Gemeinde Schlatt und so legte ich einen kurzen Stop am ehem Lazariter Kloster ein. Auf der Rückfahrt nach Württemberg besuchte ich noch unseren Komtur BM a.D. Karl Anton Walz. Die Kommende Schlatt versorgt seit ihrer Gründung 1974 mit dem Angebot "Essen auf Rädern" zirka 50 Haushalte. Komtur Walz betreut bis heute ehrenamtlich die Organisation. Einen herzlichen Dank an ihn und seine Frau für das Jahrzehnte lange Engagement.
Ein besonderes Wahrzeichen von Schlatt ist die im Jahr 1275 erbaute St. Sebastian-Kirche. St. Sebastian gilt als der Schutzheilige der an Lepra leidenden Menschen. Nebenpatrone der Kirche sind St. Apollinaris von Ravenna (Bischof und Märtyrer) und der heilige Fridolin, ein Apostel der Alemannen und Begründer des Kloster Säckingen am Hochrhein. St. Apollinaris steht in enger Beziehung der als heilkräftig geltenden Schlatter Quelle, häufig auch als "Lazariter-Quelle" bezeichnet. Sie entspringt bis heute am steil abfallenden Südwestabhang des Schlatter Berges und gilt als wasserstärkste Oberflächenquelle der oberen Oberrheinebene. Bis ins 18. Jahrhundert war es örtlicher Brauch, die Neugeborenen in die Schlatter Quelle zu tauchen und sie anschließend auf dem Apollinaris-Altar dem Schutz dieses Heiligen anzuvertrauen. Im Jahre 1974 wurde das Dorf Schlatt, wo bis heute die Landwirtschaft mit Spargel und Erdbeeren sowie der Weinbau immer noch eine bedeutende Rolle spielen, im Zuge einer Verwaltungsreform Ortsteil der heutigen Stadt Bad Krozingen.


(Quelle: Bad-Krozingen.de)
Martin Käser (Kommendator emeritus Württemberg)