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Wussten Sie, ...

... dass das ehemalige Zisterzienserkloster Heilsbronn und insbesondere dessen Klosterkirche, das Münster, heute so etwas wie das „Zuhause“ unseres Ordens in Deutschland ist? Hier – im Herzen Frankens, am fränkischen Jakobsweg gelegen – kommen wir und unsere Gäste regelmäßig zusammen. Hier halten wir zumeist unsere Kapitel- und Ordenssitzungen ab, feiern unsere Investituren mit Vigil, nehmen unsere Ehrungen und Beförderungen vor, übertragen Aufgaben oder Verantwortungen und fühlen uns durch den besonderen „Genius Loci“ dieses Ortes, der Vergangenheit und Gegenwart lebendig miteinander verbindet. zu guten Gesprächen und Werken inspiriert.
Das Kloster Heilsbronn wurde 1132 gegründet. Zunächst mit Benediktinern besetzt, bezogen es bereits 1142 Zisterzienser und bauten es beträchtlich aus.
Das 1149 geweihte Münster, als kreuzförmige romanische Basilika errichtet und bald darauf gotisch umgestaltet und erweitert, gilt als die früheste Zisterzienserkirche in Deutschland, die in ihrer Bausubstanz im Wesentlichen erhalten ist. Der Kirchenbau und seine Ausstattung lassen noch heute erahnen, dass das Kloster im Mittelalter zu einer der mächtigsten Abteien des Zisterzienserordens zählte. Alle Deutschen Kaiser von Rudolf von Habsburg bis Maximilian I. besuchten das Kloster. Von 1297 bis 1685 war das Münster die Grablege der Hohenzollern, aber auch vieler anderer fränkischer Adelsgeschlechter. Zahlreiche prächtige Sarkophage und Epitaphe aus unterschiedlichsten Jahrhunderten zeugen noch immer davon. (An dieser Stelle sei erwähnt, dass unter einem dieser Sarkophage eine Quelle entspringt.)
Aber es sind nicht nur die Bauten, wie das Münster oder das ehemalige Refektorium der Mönche aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts oder auch die sehenswerte Abtskapelle in der Neuen Abtei, es ist, wie bereits oben angedeutet, auch die Spiritualität dieses Ortes, die uns wichtige Impulse liefert. Heilsbronn war und ist ein Ort christlichen Wirkens und lebendiger geistiger Auseinandersetzung.
Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters befindet sich heute das moderne Religionspädagogische Zentrum Heilsbronn der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Getragen von der herzlichen und aufmerksamen Gastfreundschaft des Teams des RPZ und seines Direktors, unseres Ordens-Generalkaplans Pfarrer Klaus Buhl, haben wir, die deutschen Lazarus-Ordensmitglieder und unsere Gäste, hier in Heilsbronn „unsere Heimat“ gefunden.
Glaube, christliche Tradition, Mystik, Geschichte charakterisieren Heilsbronn ebenso, wie Ökumene und die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit.
Und nicht zuletzt ... Heilsbronn ist ein Ort, dessen zisterziensische Wurzeln sich auch in unseren Wurzeln als Ritterorden spiegeln: Bernhard von Clairvaux - nicht Gründer, aber herausragende Persönlichkeit des Zisterzienserordens – wird nicht nur in der römisch-katholischen, sondern zugleich in der evangelisch-lutherischen und anglikanischen als bedeutender Kirchenlehrer verehrt. Er war ein starker Befürworter der damals neu entstandenen Idee des geistlichen Ritterordens, in dem sich erstmals christliches Rittertum mit monastischem und hospitalischem Leben und Wirken verbinden sollen. Der von ihm entwickelte Gedanke eines „neuen“ Rittertums in klarer Abgrenzung zum weltlichen Rittertum, das er als „verderbt“ bezeichnete, war damals aktuell und er ist es heute und morgen. In diesem Sinne begrüßen wir alle Teilnehmer unserer kommenden Lazarus-Tage Ende Februar dieses Jahres. Atavis et armis.